Elterliche Arbeitsteilung in Österreich und Schweden.

Autor(en)
Sonja Dörfler
Abstrakt

Die vorliegende Dissertation untersucht die Entwicklung der elterlichen Arbeitsteilung in Österreich und Schweden seit den 1990er Jahren. Dabei werden die Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede analysiert und versucht, die Ursachen dafür auf institutioneller und kultureller Ebenen zu beleuchten. Im ersten Kapitel erfolgt eine Analyse der aktuellen, internationalen theoretischen Diskussion zu den Ursachen von elterlicher Arbeitsteilung, wobei ausgewählte Theorien aus den Bereichen der essentialistischen, kulturellen und institutionellen Erklärungsansätze vorgestellt werden. Daran anschließend werden frühere Studien auf Mikro-Ebene zu unterschiedlichen Aspekten der elterlichen Arbeitsteilung, wie z.B.: der Wirkung familienpolitischer Maßnahmen, Entscheidungsprozessen bei Paaren, Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt und der Bedeutung der Einstellungen und Werte analysiert. Dieser Abschnitt wird zudem ergänzt um eigene Auswertungen zur realisierten Arbeitsteilung von Eltern. Basierend auf diesem theoretischen Hintergrund wird einerseits der Wandel institutioneller Rahmenbedingungen, konkret die Elternkarenzregelungen und die Kinderbetreuungspolitik beider Länder seit den 1990er Jahren in Hinblick auf ihre Wirkungsweise auf die elterliche Arbeitsteilung nach der Typologie von Saxonberg (2013) analysiert, verglichen und auf einer Zeitachse komprimiert dargestellt.
In einem quantitativ, empirischen Teil erfolgen andererseits eigene Auswertungen aus den European Values Studies (EVS) 1990 und 1999 und dem lnternational Social Survey Program (ISSP) 2012 zu dem Wandel der Werte und Einstellungen bezüglich elterlicher Arbeitsteilung, zur aktuellen realisierten Arbeitsteilung sowie zu den Zusammenhängen von Verhalten und Einstellungen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich seit den 1990er-Jahren in Österreich und Schweden ein progressiver Wandel der elterlichen Arbeitsteilung parallel sowohl auf der kulturellen Ebene als auch auf der Ebene der institutionellen Rahmenbedingungen sowie auf der Ebene des realisierten Verhaltens von Eltern vollzogen hat, wobei dieser in Schweden deutlich früher einsetzte und auch heute noch weiter fortgeschritten ist.

Organisation(en)
Projekt: Familienforschung in Österreich
Anzahl der Seiten
190
Publikationsdatum
01-2019
ÖFOS 2012
504011 Familienforschung
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/2def7932-b542-47ab-9dcb-09821312a324