Das Paar beim Übergang in den Ruhestand
Ergebnisse einer qualitativen Studie. Working Paper 41
Von: Sabine Buchebner-Ferstl
Working Paper Nr. 41 | November 2004 | 91 Seiten
Ziel des Projektes war es, einen umfassenden Gesamteindruck der Situation von Paaren nach Übertritt in den Ruhestand zu gewinnen. Es sollten insbesondere Erkenntnisse darüber erlangt werden, wie die Part-nerInnen die spezifischen Veränderungen, die im Zusammenhang mit der Pensionierung stehen, wahr-nehmen und bewerten und welche individuellen und gemeinsamen Bewältigungsstrategien sie anwenden, um den Veränderungen zu begegnen. Insgesamt wurden acht Paare sowie eine Einzelperson im Rahmen sogenannter „problemzentrierter Interviews“ befragt.
Gemäß der "Grounded Theory" nach Glaser und Strauss erfolgte sukzessive (während des gesamten Projektverlaufs) die Entwicklung eines datenbasierten theoretischen Modells. Das resultierende Modell beruht auf einem rollentheoretischen Konzept. Der Wegfall des „Bausteins“ „Rolle einer erwerbstätigen Person“ hat Auswirkungen auf das gesamte Rollen-gefüge des Paars, das sich aus individuellen Rollen, Partnerrollen sowie Paarrollen zusammensetzt. Die erforderliche „Neuorganisation des Rollengefüges“ ist mit bestimmten Aufgaben und Strategien verknüpft und von einer Reihe von Einflussfaktoren und deren Bewertung mitbestimmt Der Übertritt in den Ruhestand bedeutet den Beginn einer neuen Lebensphase. Die Veränderungen, die mit dem Wegfall der Erwerbstätigkeit einher gehen, bergen in sich neben Schwierigkeiten auch neue Chancen. Die Herausforderung besteht darin, für die Rolle als erwerbstätige Person alternative Rollen zu finden, sich neu zu organisieren - individuell und als Paar. Die Psychologin Sabine Buchebner-Ferstl vom Österreichischen Institut für Familienforschung hat acht Paare sowie eine alleinstehende Person befragt, um einen Gesamteindruck über die Situation von Paaren nach Übertritt in den Ruhestand zu gewinnen.
Wie werden die Veränderungen vom Paar wahrgenommen, bewertet und welche Bewältigungsstrategien werden angewendet? Das in der Studie angewendete Erklärungsmodell basiert auf einem rollentheoretischen Konzept. Die wesentliche Aufgabe zur Bewältigung des Übergangs in den Ruhestand ist es, die Rollen neu zu organisieren - auf individueller Ebene, auf Partner- sowie auf Paarebene. Mit diesen unterschiedlichen Rollengefügen sind jeweils Aufgaben und Ziele verknüpft, für die verschiedene Strategien zum Einsatz kommen.
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